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Dürfen Diabetiker Light-Getränke trinken?

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Wer unter der Zuckerkrankheit leidet, kennt das, ein Durstgefühl begleitet einen oft. Zuckerhaltige Limonaden sind für Diabetiker tabu.

Sie treiben den Zuckerspiegel schneller hoch als alles andere. Was liegt also näher als der Griff zu zuckerfreien Alternativen. Davon gibt es viele, etwa Cola Zero usw. Aber es bleibt die Frage: Dürfen Diabetiker Light-Getränke trinken?

Dürfen Diabetiker Light-Getränke trinken?

Die gute Nachricht gleich vorweg: Ja!

Warum soll ich Sie dazu zwingen, den ganzen langen Fachartikel zu lesen, bis Sie die Antwort erfahren? Aber wenn es Sie interessiert, wie ich zu dieser persönlichen Einschätzung komme und worauf sie basiert, dann lesen Sie gerne weiter.
Denn auch wenn zuckerfrei auf den Produkten steht, bedeutet das nicht, dass nicht Süßungsmittel in anderer Form enthalten sind. Was machen die mit unserem Körper, dem Stoffwechsel und unserer Krankheit?

Süße Limonaden sind einfach lecker: Zero-Varianten locken

Immer wieder wurde Diabetikern der Genuss von zuckerfreien Limonaden vergällt. Dabei erfreuen sich die Zero oder Free-Varianten steigender Beliebtheit. Mittlerweile gibt es Limonaden in nahezu allen Geschmacksrichtungen auch als zuckerfreie Variante.
Die zwar zuckersüßen, aber zuckerfreien Getränke löschen den Durst und schmecken gut. Doch lange hieß es, sie seien für Diabetiker nicht geeignet. Aktuellen Studien zufolge stimmt das aber nicht. Diabetiker dürfen nach Herzenslust zulangen.

Aufgepasst: Light muss nicht zuckerfrei sein

Ist eine Limo mit „Light“ gekennzeichnet, so ist es wie beim Light-Bier und dem Alkohol. Alkoholfreies Bier enthält so gut wie keinen Alkohol mehr, Light-Bier hingegen hat nur einen reduzierten Alkoholgehalt. Ähnlich ist es bei den Light-Produkten. Sie sind nicht frei von Zucker, sondern enthalten oft nur weniger davon. Solche Sachen sind für Diabetiker eher nicht geeignet.

Welche Zuckeraustauschstoffe kommen zum Einsatz?

  1. Sorbit (E 420)
  2. Mannit (E 421)
  3. Isomalt (E 953)
  4. Maltit (E 965)
  5. Lactit (E 966)
  6. Xylit (E967)
  7. Erythrit (E 968)
  8. Polyglycitolsirup (E 964)
  9. Aspartam (E 951)
  10. Acesulfam-K (E 950)
  11. Cyclamat (E 952)
  12. Saccharin (E 954)
  13. Sucralose (E 955)
  14. Steviolglykoside (E 960)

Süßstoffe sind seit vielen Jahrzehnten Bestandteil vieler industriell verarbeiteter Lebensmittel. Alle sind um ein Vielfaches süßer als Zucker. Es reichen teilweise winzige Mengen aus, um Getränken oder Fertigprodukten einen sehr süßen Geschmack zu verleihen. Dabei enthalten sie kaum Kalorien, was einen ungetrübten Genuss von süßen Speisen und Getränken verspricht. In der EU sind zahlreiche Stoffe zugelassen und werden als „Süßungsmittel“ gekennzeichnet. Die E-Nummern habe ich Ihnen oben in der Liste mit aufgeführt.

Die Zuckeraustauschstoffe sind zunächst einmal chemisch mit dem Raffinade-Haushaltszucker (Saccharose) verwandt, haben aber völlig andere Eigenschaften. Diese Stoffe werden auch als Zuckeralkohole bezeichnet und haben einen Brennwert von 300 Kilokalorien pro 100 Gramm. Haushaltszucker kommt auch 400 kcal pro 100 Gramm. Das sieht zunächst einmal wie ein kleiner Unterschied aus. Bedenken Sie aber, dass von den Süßstoffen nur ganz wenige Gramm benötigt werden.

Kommen wir zur Frage: Dürfen Diabetiker Light-Getränke trinken?

Welche Auswirkungen haben Zuckeraustauschstoffe auf die besondere Stoffwechsellage bei Diabetes mellitus?
Wirken Sie sich auf die Insulinsensitivität aus und produzieren wir eventuell mehr Insulin, wenn wir sie zu uns nehmen?

Wissenschaftler der University of Cambridge haben den Zusammenhang von Getränken mit künstlichen Süßstoffen und der Stoffwechsellage bei Diabetes-Typ-2-Patienten untersucht. Überdies wollten sie erfahren, ob es einen Zusammenhang mit dem Körpergewicht gibt. Für die Studie werteten sie 17 andere Forschungsarbeiten mit über 38.000 Teilnehmern aus.

Die Forscher stellten zunächst einmal einen Zusammenhang mit Typ-2-Diabetikern und Zero-Getränken fest. Insgesamt hatten Teilnehmer, die regelmäßig solche Getränke zu sich nahmen, eine Risikoerhöhung von 25 %. Aber die Wissenschaftler gaben gleich auch wieder Entwarnung. Denn das Ergebnis muss anders betrachtet werden. Rechnet man den Faktor Übergewicht heraus, dann lag das Risiko zu erkranken nur noch bei 8 %.
Damit ist letztlich dann der Beweis erbracht, dass kein signifikanter Zusammenhang besteht.

Wie können wir die Ergebnisse bewerten?

Diabetikerinnen und Diabetiker müssen demnach nicht auf den Genuss von zuckerfreien Getränken verzichten. Um Abwechslung zu bieten, können zuckerfreie Getränke eine gute Alternative bieten.

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 25. April 2024 | Peter Wilhelm 25. April 2024

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