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Gefahr für Diabetiker: Android-Update mit Bluetooth-Fehler

Android

Bluetooth-Fehler kann Diabetiker gefährden

Diabetiker nutzen heutzutage oft digitale Messgeräte, die ihre Messergebnisse aufs Handy übertragen. Etliche haben auch Dauersensoren von Dexcom oder Freestyle Libre. Gerade letztere Anwender verlassen sich darauf, dass die vom Sensor übermittelten Daten vom Smartphone korrekt empfangen und ausgewertet werden.

Ist der Blutzucker zu niedrig oder zu hoch, wird Alarm ausgelöst. Jedoch haben etliche Android-Geräte nach dem letzten Update Probleme und geben die lebenswichtigen Warnungen nicht aus.
Besitzer von iPhones von Apple mit dem Betriebssystem iOS sind mal wieder von diesen Problemen nicht betroffen, ein Grund übrigens, aus dem wir immer dringend zur Benutzung von Apple-Produkten raten.

Weshalb rät DIABETIKER-HILFE.DE zu iPhones?

Sowohl Windows, als auch Android sind sehr gute Betriebssysteme für Rechner und Smartphones.
Jedoch werden diese Betriebssysteme für eine Vielzahl von Geräten programmiert. Der Hersteller weiß letztlich nicht, auf welcher Hardware das Betriebssystem genau läuft.
Deshalb werden diese Betriebssysteme sehr anpassungsfähig gestaltet, damit sie letztendlich auf allen möglichen Geräten laufen können.
Das ist aber auch gleichzeitig das Problem: Nicht immer funktioniert diese Anpassung bei allen Geräten. So kommt es immer wieder dazu, dass bestimmte Rechner oder Smartphones nach einem Update nicht richtig funktionieren.

Apple stellt Hardware (Rechner, Tabletts und Smartphones) her, die immer nur in erster Linie mit den eigenen Betriebssystemen MacOS und iOS laufen. Diese Betriebssysteme werden eigens für diese Geräte programmiert.
Hardware und Software kommen aus einem Hause und sind optimal aufeinander abgestimmt.
Somit sind solche Inkompatibilitäten, wie bei Android, in aller Regel nicht zu erwarten und kommen auch nur höchst selten vor.

Aber selbst bei Apple kann es nach einem Betriebssystem-Update dazu kommen, dass bestimmte Funktionen nicht mehr gehen. Das zeigt, wie schwierig Updates grundsätzlich sind. Hier ist in erster Linie das Zusammenspiel verschiedener Apps von unterschiedlichen Herstellern eines der Hauptprobleme, weniger die Hardware.

Freestyle Libre weist zu Recht darauf hin, dass man als Träger der hauseigenen Sensoren keine automatischen Updates zulassen sollte. Das kann dazu führen, dass buchstäblich über Nacht die lebenswichtigen Funktionen der Blutzuckersoftware durch einen Programmfehler (Update) ausgeschaltet werden.

Deshalb gilt: Automatische Updates AUS. Updates manuell anfordern und sofort überprüfen, ob noch alle Warnfunktionen funktionieren.

Tagesschau.de berichtet heute: „Millionen Diabetespatienten kontrollieren ihren Blutzuckerspiegel mit einem kleinen Sensor, der am Körper befestigt ist. Er misst den Glukosewert und sendet ihn an eine App auf dem Smartphone. Damit können Patienten Warnmeldungen erhalten, wenn der Blutzucker steigt oder gefährlich absinkt.

Probleme bei Android-Version 13

Bleiben die Warnungen aus, könnte das gefährlich werden. Nach Recherchen des BR könnte das bei bestimmten Smartphones passieren. Hintergrund ist ein Problem mit der Version 13 des Handy-Betriebssystems Android von Google, die im August 2022 veröffentlicht wurde.
Um überhaupt Warnungen abgeben zu können, muss die Bluetooth-Verbindung zwischen Sensor und Telefon zuverlässig funktionieren. Doch wer Android 13 installiert hat, kann Probleme bekommen.

Problem besteht seit letztem Jahr

„Die Verbindung bricht ständig ab“, beklagt sich ein Nutzer bereits im August 2022 im Google-Supportforum, einige Tage nach dem Update.
„Das ist ein ernsthaftes Problem für Diabetiker“, schreibt ein anderer Anwender. Mitarbeiter von Google verspricht damals, dass man sich um das Problem kümmere.
Doch auch nach fast einem halben Jahr beklagen Nutzer immer noch die Probleme mit der Bluetooth-Verbindung.
„Bitte beheben Sie das so schnell wie möglich, es könnte um Leben und Tod gehen“, schreibt ein Android-Geplagter Anfang Februar.
„Ich habe erst gemerkt, dass mein Blutzuckerspiegel niedrig war, als ich bereits gefährliche Symptome hatte“, schreibt ein anderer Mitte Januar.

Finanzielle Auswirkungen

Die Sensoren sind sehr teuer und haben eine nur begrenzte Haltbarkeit. Das bedeutet, dass die Krankenkassen für die Sensoren (die meist für ein ganzes Quartal und mehr im Voraus an die Patienten geliefert werden) eine Menge Geld ausgeben (und die Patienten auch noch eine „Rezeptgebühr“ zuzahlen müssen, und die Sensoren dann am Ende nicht wie gewünscht verwendet werden können.

Problem: Updates kommen nur über Umwege zum Kunden

Google als Hersteller von Android weist auf ein Software-Update vom Dezember 2022 hin, mit dem das Problem behoben worden sein soll. Jedoch werden diese Updates bei Android-Geräten für gewöhnlich nicht direkt auf die Smartphones der Anwender gespielt, sondern über die Hersteller der Smartphones ausgeliefert. Diese nehmen vorher noch Anpassungen an ihre Hardware vor.
Aber erfahrungsgemäß dauert es Wochen und Monate, bis alle Hersteller von Android-Smartphones die Updates zur Verfügung stellen. Und dann dauert es noch einmal eine Zeit, bis alle Anwender diese auch installieren.

Sensor-Hersteller alarmiert

Freestyle Libre Hersteller Abbott teilt mit, man habe das Problem erkannt und arbeite daran, es zu beheben. Die Kunden seien informiert worden.
Dexcom sagt, seine Geräte seien mit Android 13 sowieso nicht kompatibel.

Dem BfArM (Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte) liegen 39 Meldungen zu Sensoren der beiden Hersteller vor. Die Untersuchungen dauern an. Man gehe nicht von Fehler der Sensoren aus.
Auch mit Apple-Produkten hat schon Bluetooth-Probleme gegeben, die aber aufgrund der anderen Softwarepolitik schnell behoben wurden.

Bildquellen

  • android: pixabay

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Lesezeit ca.: 6 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 21. April 2024 | Nele Sanddorn 21. April 2024

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